Künstler*innen & Projekte

Aid A verfügt über Mittel, Einzelkünstler*innen und Gruppen zu unterstützen, die im Sinne der Satzung von Aid A Hilfe in Anspruch nehmen können.

Hier geht es zum Anmeldeformular.

Bitte beachten Sie, dass die finanziellen Mittel für das Förderjahr 2023 bereits erschöpt sind. Melden Sie sich dennoch gerne, wenn Sie Unterstützung brauchen. Wir können Sie mit anderen Insitutionen vernetzen.

Aleksandra Kovaleva

Aid A untersützt die ukrainische Künstlerin und Buchautorin Aleksandra Kovaleva mit einem 6-monatigen Literaturstipendium für ihr zweites Buch, den Roman The Groundwater über die Krimtataren, das sie zurzeit in Frankreich schreibt.

Aleksandra Kovaleva wurde 1984 auf der Krim geboren. Sie wuchs in Kiev auf und arbeitete nach Abschluss ihres Theaterstudiums als Kulturmanagerin und Pressereferentin für verschiedene kulturelle Einrichtungen unter anderem für das Molodist International Film Festival Kiev und das Odessa International Film Festival. Seit ihrem 25. Lebenjahr arbeitet sie als Künstlern, nahm an zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen teil und stellte ihre Kunstprojekte auch einzeln aus.  Aktuell schreibt sie in Frankreich an ihrem Roman The Groundwater.

Melika Balali

Aid A untersützt die iranisch-schottische Frauenrechtsaktivistin, Malerin, Dichterin und Ringerin Melika Balali bei ihrer Gemälde- und Gedichtsammlung mit dem Titel Women, Life, Freedom.

Melika Balali wurde am 27. Dezember 1999 in Shahr-e Kord in der Provinz Chaharmahal und Bakhtiari geboren, wo sie auch aufgewachsen ist. Schon in ihrer Kindheit waren Kunst und Literatur ihre Leidenschaft. Sie gewann den Preis für das beste Plakatdesign auf dem Made in Arkansas Film Festival für den Kurzfilm „Limit“ (2017) unter der Regie von Javad Dararei.

2019 zog sie in die Vereinigten Staaten und später nach Schottland, wo sie mit dem Ringen begann. Sie liebte schon immer das Freistilringen, doch sie konnte den Sport aufgrund der islamischen Regeln in ihrer Heimat nicht ausüben.

In ihren Gedichten veranschaulicht und verabeitet sie das Leiden der Frauen unter den diskriminierenden Gesetzen.

Ivan Zubarev

Aid A hat für den bildenden Künstler Ivan Zubarev die Materialkosten für eine zwei Meter große Skulptur übernommen, die er im Rahmen einer Ausstellung zusammen mit dem Design- und Aktivist*innenteam, das die Lady Liberty Hong Kong kreiert hat, der Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. Die Aktivist*innen bereiten zurzeit eine Ausstellung mit zehn Künstler*innen in 13 Städten auf vier Kontinenten vor.

Ivan Zubarev wurde 1996 in St. Petersburg geboren. Nach seinem Studium der Bildhauerei an der St. Petersburger Kunstakademie besuchte der von 2020 bis 2022 die Rodchenko Schule für Fotografie und Multimedia. Aktuell ist er ist aus Russland vor Putin und dem Krieg aus seinem Land geflüchtet und über die Türkei nach Deutschland gekommen. In Berlin studiert Zubarev an der Hochschule für Grafik und Buchkunst und besucht einen Deutschkurs. Ivan Zubarevs Medium ist die Skulptur. Er stellt sich die Frage nach der wachsenden Distanz zwischen Künstler und Kunstwerk durch den Einsatz neuer Technologien: „Indem ich Kunst an die sozialen und materiellen Realitäten einer sich verändernden Welt anpasse, untersuche ich die Struktur des modernen Lebens. Inklusive wechselnder Grenzen zwischen Kunst, Design, Architektur, Technologien und Persönlichkeit.“

Sahar Ajdamsani

Aid A unterstützt die iranische Musikerin, Dichterin, Schriftstellerin und Aktivistin Sahar Ajdamsani bei der Produktion eines Videos zu dem Song I am a Woman, das anlässlich der Proteste im Iran entstanden ist. Das Video wird am 25. November 2022, am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, veröffentlicht.

Sahar Ajdamsani wurde 1996 geboren. Im Alter von acht Jahren begann sie mit dem Schreiben von Gedichten. In ihren mittlerweile mehrfach ausgezeichneten Werken setzt sie sich mit Themen wie Weltfrieden, Gleichberechtigung, Frauenrechte und Umwelt auseinander. Trotz der Herausforderungen, die eine Karriere als Künstlerin im Iran mit sich bringt und wo es Frauen verboten ist, Musikerinnen zu sein, hat Sahar Ajdamsani internationale Anerkennung für ihre Arbeit bekommen. Ihre Gedichte wurden ins Englische, Hindi, Italienische, Spanische und Bengalische übersetzt, sie wurde zu Poesiefestivals in zehn Ländern eingeladen und hat verschiedene Konzertreisen unternommen.

Omid Rezaee

Aid A unterstützt den iranischen Journalisten und Autor Omid Rezaee mit einem Literaturstipendium für seinen ersten Roman in deutscher Sprache.

Omid Rezaee, geboren und aufgewachsen in einer Kleinstadt im nordwestlichen Iran, interssierte sich bereits seit seiner Schulzeit für das Schreiben und das Storytelling. Wegen der kritischen Berichterstattung in dem von ihm  gegründeten Schülermagazins kam er erstmals mit der Lokalverwaltung in einen Konflikt. Für sein Maschinenbaustudium ging Omid nach Rascht, wo er eine Studentenzeitung gründete und als Chefredakteur leitete. Die kritschen Themen passten der Regierung nicht und Omid wurde verhaftet. Er floh 2012 illegal in den Irak und berichtete von dort – auch in enger und professioneller Zusammenarbeit mit iranischen Exilmedien, unter anderem in den USA, Großbritannien und den Niederlanden  – über die Lage in Nordirak und Kurdistan. Mit einem humanitären Visum kam Omid 2014 nach Berlin. Nach seiner Weiterbildung im Bereich Medien, Film und Medienanagement an der Hamburg Media School schreibt er seit 2016 als freier Autor auch für deutsche Medien (taz, Tagesspiegel, Welt) vor allem über den Iran, Migration und Exil-Iraner*nnen. Im Februar 2017 startete er seine eigene mehrsprachigen Website Perspektive Iran. Er war Fellow bei Google-News-Lab und Mitarbeiter bei der Hand-Picked-Journalismus-Plattform piqd.de. 2021 absolvierte er den berufsbegleitenden Masterstudiengang Digitaler Journalismus an der Hamburg Media School und wurde mit einem Teilstipendium von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius unterstützt. 2019 und 2020 war er Redaktionsleiter der mehrsprachigen Nachrichtenplattform Amal-Hamburg. Zurzeit studiert Omid Politikwissenschaft und Soziologie an der FernUni-Hagen und arbeitet als freier Journalist.

Foto: Jann Wilken

Yildiz Çakar

Aid A unterstützt die kurdische Schriftstellerin und Dramtikerin Yildiz Çakar mit einem Literaturstipendium für ihren dritten Roman Hangar Fünf.

Yildiz Çakar,  geboren in Amed/Diyarbakır, arbeitete als Korrespondentin und Redakteurin für kurdische Zeitungen. 2016 war sie Leiterin der Kurdischen Autoren-Vereinigung in Amed/Diyarbakır. Mit Goristana Stêrkan (Friedhof der Sterne) und Deri (Die Tür) veröffentlichte sie 2004 und 2012 ihre ersten Gedichtbände. Es folgten eine Ausgabe mit Kurzgeschichten (Duhok, 2008), eine Enzyklopädie über die Stadt Amed (2012) sowie Prosatexte, die auf der heiligen Avesta basieren und unter dem Titel Leylanok (The Mirage, 2014) veröffentlicht wurden. Ihre beiden  letzten literarischen Arbeiten sind die Romane Gerîneka Guernîcayê (The Guernica Whirlpool, 2016) und Ev Rê Naçe Bihuştê (Dieser Weg führt nicht zum Himmel, 2019). Yildiz Çakar verfasste außerdem Theaterstücke und Monologe unter anderem für das Gorki Theater in Berlin und für die Royal Shakespeare Company in England.

Aktuell arbeitet sie an ihrem dritten Roman Hangar Fünf.

Foto: Amadeus

 

Nazli Karabiyikoğlu

Auf Vorschlag von Aid A wird die türkische Autorin Nazli Karabiyikoğlu am Writers-in-Exile Programm des deutschen PEN Zentrums teilnehmen. Das dreijährige Stipendium beginnt im Januar 2021.

Nazli Karabiyikoğlu, in der Türkei geboren, lebt aufgrund politischer Verfolgungen aktuell in Georgien. Sie war eine der Mitbegünderinnen der #MeToo-Bewegung in der türkischen Verlagsindustrie, von der sie dann ausgeschlossen wurde. Nach ihrem Studium der türkischen Sprache und Literatur der Universität Bogazici hat Karabıyıkoğlu fünf Bücher auf türkisch veröffentlicht und vor kurzem die Übersetzung von drei neuen Büchern für eine internationale Veröffentlichung abgeschlossen. In ihrem Land hat sie bereits sechs Literaturpreise gewonnen und wurde 2019 für den Pushcart-Preis für Belletristik nominiert. Ihr Buch Subdermal Sky wurde mit dem  Preis der UnCollected Press/Raw Art Review Full Length Book of Short Stories ausgezeichnet.

Javad Daraei

Mit Hilfe von Aid A konnte der iranische Regisseur Javad Daraei seinen Film Metamorphosis in the Slaughterhouse fertigstellen, der im November 2020 beim Kansas International Film Festival Premiere feiert. Der Verein hat die Kosten für die Farbkorrektur und den Sound übernommen. Außerdem erhielt der Regisseur vom Artist Protection Fund eine Zusage für einen Studienplatz in den USA.

Javad Daraei wurde 1992 in Chorramabad geboren. Er interessierte sich schon früh für Film und Kino und studierte nach seinem Schulabschluss an der Universität von Teheran. Bereits als Student drehte Javad seine ersten Kurzfilme, I Don’t Like Her (2016) und Limit (2017), die auf zahlreichen Festivals weltweit zu sehen waren und mehrfach ausgezeichnet wurden. Metamorphosis in the Slaughterhouse ist sein Langfilmdebüt.

Jalal Rohani

Die Schauspielerin Alexa Benkert – sie spielt die Hauptrolle in Jalal Rohanis Film The Lady with Purple Shoes hat sich an Aid A gewandt und über die schwierige und lebensbedohliche Situation des afghanischen Regisseurs in seinem Land berichtet. Aid A hat die Martin Roth Initiative kontaktiert, der es Ende 2019 gelungen ist, Jalal nach Deutschland zu holen. Der Filmemacher arbeitet aktuell beim European Film Market in Berlin.

Sayed Jalal Rohani wurde 1989 in Kabul geboren. Nach seinem Studium der Bildenden Kunst und Filmregie war er aktives Mitglied des Cine-Clubs des Französischen Kulturinstituts (IFA) in Afghanistan. Rohani hat an verschiedenen Workshops teilgenommen, die unter anderem vom British Council und dem Goethe Institut gefördert wurden. Neben seiner Arbeit als Regisseur und Drehbuchautor, unter anderem für den mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm The Water (2014), die Dokumentarfilme The Voice of the Reed (2013) und Successful Women of Afghanistan (2012), war Rohani als Produktionsleiter an dem französischen Film Kabuliwood von Louis Meunier beteiligt.

 

 


Foto: Vision studio /Edris Saleh

„Niemand kann Ihre Unterstützung für einen afghanischen Künstler aufwiegen, der unter der Belastung eines Bürgerkriegs lebt, in dem jeden Tag hunderte unschuldige Menschen getötet werden. Auch ich wurde verfolgt und bedroht, weil ich ein Künstler bin, der seine Arbeit liebt, und hart arbeiten wollte, um die Sorgen und Leiden seines Volkes in seinem Schaffen widerzuspiegeln. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie mir ermöglicht haben, dieser schrecklichen Situation zu entkommen.

Taeyong Jeong

In Zusammenarbeit mit Artist at Risk Connection hat Aid A die Kosten für das Gerichtsverfahren des koreanischen Graffiti-Künstlers Taeyong Jeong übernommen.

2005 hatte der damalige Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, der Stadt Seoul, als Zeichen für Freundschaft und Solidarität und verbunden mit dem Wunsch einer Wiedervereinigung zwischen Nord- und Südkorea, einen Teil der Berliner Mauer geschenkt. Taeyong Jeong, der sich als politischer Künstler versteht, übersprayte am 6. Juni 2018 die Betonsegmente mit fluoreszierenden Streifen und weißen Mustern der koreanischen Flagge. Mit seiner Aktion wollte Jeong an das erste Gipfeltreffen zwischen Nord- und Südkorea im April 2018 erinnern, für ihn ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Versöhnung zwischen den beiden Staaten. Da er zuvor keine Genehmigung eingeholt hatte, wurde er am 27. August 2018 wegen Zerstörung öffentlichen Eigentums verhaftet. Die Staatsanwaltschaft forderte eine einjährige Gefängnisstrafe. Taeyong Jeong fühlte sich zu unrecht beschuldigt und von der heimischen Presse falsch verstanden. Er wandte sich an verschiedene Menschenrechtsorganisationen. Mit Hilfe von Artist at Risk Connection hat die Menschenrechtsanwältin Andra Matei die Verteidigung des koreanischen Künstlers übernommen. Die Gerichtsverhandlung fand am 24. April 2019 statt. Jeong wurde für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 US Dollar verurteilt. Von einer Freiheitsstrafe hat das Gericht abgesehen, den Künstler jedoch aufgefordert, das Graffiti von der Mauer zu entfernen. Er beugte sich den koreanischen Behörden und schrieb seiner Anwältin: »Heute habe ich das Graffiti gelöscht. Aber tatsächlich war es das Graffiti, das mich auslöschte«.

Fotos: Artist at Risk Connection; Seoul Metropolitan Government 

Rosa Yassin Hassan

Aid A  fördert die syrische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Rosa Yassin Hassan mit einem einjährigen Literaturstipendium.

Rosa Yassin Hassan wurde in Damaskus, Syrien geboren. Sie studierte Architektur und arbeitete sieben Jahre lang  als Architektin.  Seit 2007 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben. Zu ihren Werken gehören unter anderem die im Alawi-Verlag auf deutsch erschienenen Romane Ebenholz (2004) und Wächter der Lüfte (2009), der u.a. mit dem Prix Litérature Arabe ausgezeichnet wurde, der Kurzgeschichtenband Lichtverschmutzter Himmel (2002), die Romane Negativ (2007), Probe (2011) und Die vom Zauber berührten (2016) sowie der Jugendroman Eine fatale Sprayaktion (2017). Aktuell sind in Beirut und Kairo die Romane Zwischen den Wasser Seilen und Seiten aus einem alten Notizbuch erschienen.

Rosa Yassin Hassan engagiert sich als Frauenrechtlerin in verschiedenen feministischen Gruppen und gründete im Jahr 2006 die syrische Vereinigung Frauen für Demokratie. Seit 2015 ist die Mitglied im Deutschen PEN-Club, seit 2012 Mitglied in der Unabhängigen Vereinigung Syrischer Schriftsteller. Rosa Yassin Hassan veröffentlichte zahlreiche Artikel zu kulturellen und politischen Themen in arabischen und internationalen Zeitungen und Magazinen. Nach der syrischen Revolution und dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland kam sie Ende 2012 mit ihrem Sohn nach Deutschland. Sie erhielt verschiedene Stipendien und lebt aktuell in Hamburg, wo sie an der Universität Hamburg Arabische Romanlektüre unterrichtet.

Mit dem einjährigen Literaturstipendium unterstützt Aid A die syrische Autorin bei der Entstehung ihres neuesten Buches mit dem Arbeitstitel Wollknäuel.

„Das Schreiben kann den Schriftsteller nicht ernähren, wir müssen immer arbeiten, was uns jedoch vom Schreiben ablenkt, es bleibt einfach nicht genug Zeit. Mit dem Stipendium kann ich nun vollkommen in die Welt meiner Charaktere eintauchen und mit ihnen leben. Für mich bedeutet das eine große Freiheit.“

Sherin Mustafa

AID A untersützt die syrische Künstlerin und Grafikdesignerin Sherin Mustafa und übernimmt die Kosten für einen Vorbereitungskurs (TDA The Drawing Academy) an der renomierten dänischen Animationsschule The Animation Workshop in Viborg.

Sherin hat an der Universität Aleppo Grafikdesign studiert und arbeitete als Illustratorin, Grafikdesignerin und Animatorin in Syrien, im Libanon, in Kanada und Dänemärk für Verlage, Magazine und Radiosender. Ihre Werke wurden unter anderem in Syrien, Dänemark und Schweden ausgestellt. 

Silvanos Mudzvova

Aid A  hat den simbabwischen Bühnenautor, Performancekünstler und Aktivisten Silvanos Mudzvova mit seinem neuesten Stück King of Mutapa nach Hamburg eingeladen.

Das satirische Ein-Personen-Stück erzählt über afrikanische Diktaturen und über Könige, die im vorkolonialen Afrika mit eiserner Faust bis zu ihrem Tod regieren konnten. Mudzvova, der das Theaterstück 2017 als Stipendiat an der Universität von Manchester schrieb, macht vor allem deutlich, wie sich auch die heutigen afrikanischen Herrscher immer noch an den Methoden des 18. Jahrhunderts orientieren. Mit King of Mutapa setzt Silvanos Mudzvova seine regimekritische Theaterarbeit im Exil fort. Zuvor hat der Aktivist mit seinen Theaterstücken und Aktionen im öffentlichen Raum unermüdlich und unerschrocken in Simbabwe gegen das repressive Regime des ehemaligen Präsidenten Robert Mugabe protestiert und sich für mehr Demokratie und LGBT-Rechte in seinem Land eingesetzt. Mehrfach wurde Mudzvova wegen seiner künstlerischen Guerilla-Aktionen verhaftet, entführt und gefoltert, zuletzt im September 2016. Seitdem ist er linksseitig gelähmt. Mudzvova, der in Manchester lebt und arbeitet gründete 2017 den Online TV-Kanal BhanditiTV, als alternativen Medienkanal für Simbabwe. Im gleichen Jahr wurde er mit dem Václav Havel Prize for Creative Dissent ausgezeichnet, 2018 war er für den Freedom of Expression Award nominiert.

Aid A ermöglicht die Uraufführung des Stückes in Hamburg, übernimmt die Künstlerhonorare, die Theatermiete, Reisekosten und Unterbringung für Silvanos Mudzvova und für den Musiker Björn Norrgård.

„Wenn ein Künstler ins Exil geht, hat man keine Ahnung von der Finanzierung, den Aufführungsorten und Verbindungen. Aid A wird zum Sprungbrett für den Beginn einer künstlerischen Reise in eine neue Umgebung. Aid A ist ein wahrer Freund für Exilkünstler.“

Mazen Bou Assi

Der syrische Geiger Mazen Bou Assi war bereits in seinem Heimatland als professioneller Musiker und Musiklehrer tätig. Er lebt aktuell in Berlin und engagiert sich ehrenamtlich als Musiker für die Vereine Peace Train Berlin, eine Kulturwerkstatt für Flüchtlingskinder und Jugendliche in Berlin sowie für den Berliner Begegnungschor, für den er unter anderem Auftritte mitorganisiert. Nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam studiert Mazen Bou Assi dort aktuell Musikpädagogik.

Aid A hat Mazen Bou Assi beim Kauf einer neuer Geige unterstützt, die er für seine Arbeit und sein Studium benötigt.

Wei Jingsheng

Bis Ende 2020 hat Aid A den chinesischen Schriftsteller und Regimekritiker Wei Jingsheng und dessen eigene Stiftung untersützt. Mit Hilfe der Zuwendung konnte er zahlreiche Projekte unter anderem die „Human Rights Without Borders“-Ausstellungen im US-Kongress mit dem Europäischen Parlament durchführen, immer mit dem Ziel auf die aktuelle, bedenklicheund gefährliche Situation in seinem Land, vor allem in Bezug auf Menschenrechte und freie Meinungsäußerung, hinzuweisen.

In einem öffentlichen Schauprozess wurde der damals 29-jährige Wei Jingsheng zu 15 Jahren Haft verurteilt. Um die westliche Welt auf das Schicksal des Schriftstellers in aufmerksam zu machen und auf die Ungerechtigkeit hinzuweisen, hat die Gründerin von AID A, Ariane Mnouchkine, den Prozess rekonstruiert und daraus ein Theaterstück gemacht, das 1984 erstmals in Paris aufgeführt wurde. Dieser Protest mit künstlerischen Mitteln aber auch das Handeln vieler westlicher Diplomaten und Politiker führte schließlich zur Freilassung Wei Jingshengs.